Aktionsbündnis wehrt sich gegen Vorwurf der Hetzkampagne

„Wo gehobelt wird...“. Dass Kommunalpolitiker uns für die Nachricht der drei toten Pferde keinen Orden umhängen, war uns bewusst. Den Vorwurf, dass dort drei Pferde wegen der Pferdesteuer getötet wurden, weist aber man zurück und wirft dem APP e. V. eine bewusste Hetzkampagne gegen die Kommune vor. Auf Anfragen und Vorwürfe der Aktiven folgten Stellungnahmen mit dem Hinweis darauf, dass die Gemeinde Gnadenbrotpferde befreit und dass die Behauptung, die drei Pferde seien wegen der Pferdesteuer getötet worden, nicht stimmen könne.

Was ist dran an der Befreiung von Gnadenbrotpferden?

Pferdehaltern muss dieser Begriff nicht erklärt werden. Politiker verstehen unter einem Gnadenbrotpferd ein Tier, das nicht mehr zu Freizeitzwecken geritten werden kann. Tatsächlich sind Pferde auch reitbar, ohne vollkommen gesund zu sein. Genau genommen raten Tierärzte und verlangt das Tierschutzgesetz, dass Pferde artgerecht gehalten UND ausreichend bewegt werden.

Dazu gehört das Gymnastizieren eines Pferdes und insbesondere auch eines kranken Pferdes. Besitzer von Kissing-Spines-Pferden oder von Hufrollen-Patienten kennen das Problem sehr gut. Und auch die Eigentümer von Pferden mit chronischen Atemwegserkrankungen müssen ihre Pferde ausreichend bewegen, um eine Verschlimmerung zu vermeiden. Spätestens der Vergleich zum Menschen zeigt:

MIT DER DIAGNOSE EINER CHRONISCHEN ERKRANKUNGEN EMPFEHLEN ÄRZTE FAST IMMER EIN BEWEGUNGSPROGRAMM!

Das Pferd ist ein Lauftier, seine Lunge und sein Herz sind groß und brauchen Belastung. Ein Gnadenbrotpferd aus politischer Sicht ist ein Pferd, das kein Reitergewicht mehr tragen kann, auch das gibt es, aber das trifft auf viele Pferde gar nicht zu. Sie werden aus politischer Sicht zum Freizeitvergnügen geritten. Tatsächlich dient das Reiten ihrer Therapie. Das wird sicher jeder Tierarzt gerne bestätigen.

Der Hinweis, man könne kranke Pferde immer zu Gnadenbrotpferden erklären lassen, ist also absurd!

Die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Pferdehalter ihre etwas reitbaren aber keineswegs gesunden und damit besonders kostenintensiven Pferde töten lassen müssen, weil sie die zusätzlichen Kosten nicht auch noch tragen können, ist hoch.

Das Aktionsbündnis zeigte sich angesichts weiterer Vorwürfe unbeeindruckt und ließ verlauten: “Wir werden die Öffentlichkeit weiter über das informieren, was in Schlangenbad mit den Pferdehaltern und ihren Pferden passiert“