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Ein Kommentar.

Reiter kennen das. Es passiert etwas in der Pferdeszene, was für Aufregung sorgt, und schon geraten Bilder und Berichte mehr oder weniger beabsichtigt an die Öffentlichkeit.

3 – 2 – 1 – Aus den sozialen Netzwerken wird innerhalb von Stunden ein einziger Gerichtssaal. Problematisch ist daran, dass hier kein Jurist entscheidet, wer möglicherweise etwas falsch gemacht hat, sondern die aufgebrachte Allgemeinheit.

Für gewöhnlich ist nach einigen Tagen der „Dampf aus dem Kessel“. Nicht so, wenn der eine oder andere Blogger sich zum Investigativjournalisten aufbläht und dafür sorgt, dass mit einer Mischung aus Mutmaßungen und Vorwürfen die aufgewiegelte Leserschaft ordentlich in Bewegung bleibt.

Die journalistische Sorgfaltspflicht

Der Beruf des Journalisten ist in Deutschland nicht geschützt. Dafür gibt es geschichtliche Gründe. Allerdings ändert sich die Gesetzeslage gerade. Hintergrund ist, dass eine zunehmende Zahl von „Veröffentlichern“ sämtliche journalistischen Sorgfaltspflichten ignoriert, womöglich, weil er/sie diese Pflichten gar nicht kennt. Dazu gehört:

- Der Journalist trennt strikt Meinung von harten Fakten
- Die Sorgfaltspflicht dient auch dem Schutz der Beteiligten
- Der Richter spricht das Urteil, nicht die Öffentlichkeit und erst recht nicht der Journalist

Fehler von Hobbybloggern sind halbwegs verzeihlich, berücksichtigt man, dass die journalistische Ausbildung umfangreich ist und weit mehr verlangt, als die Kenntnis des Pressekodexes. Nicht zu verzeihen ist selbst bei vollständiger Ahnungslosigkeit jede Form von Hetzerei, die Vermischung von Darstellungsformen und das Durcheinanderwirbeln und Verwechseln von Fachbegriffen. Wenn Hetze als Satire bezeichnet und Meinungen als Reportagen betitelt werden, dann ist es Zeit, die Lehrbücher hervorzukramen (oder jemanden zu fragen, der sich damit auskennt).

Eigentlich sollten Blogger dankbar sein, wenn sie auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden, ganz besonders, wenn man sich für einen Journalisten hält und so wahrgenommen werden möchte.

Kein Journalist will sich Krawall-oder Exekutionsjournalismus vorwerfen lassen, denn das ist eine Ohrfeige. Ein Signal für eine massive Entgleisung und Verletzung aller Regeln. Das ist bei Bloggern offenbar nicht immer der Fall.

Das APP e. V. verurteilt Hetzkampagnen gegen Trainer, Reiter und Pferdehalter aufs Schärfste. Unabhängig von den Hintergründen beschränken wir uns auf die Vermittlung von Fakten. Die Beurteilung strafrechtlich relevanten Verhaltens obliegt den Gerichten.

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